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S O K R A T E S
19. April @19:00 - 20:30
Die Geburtsstunde der Demokratie
Sokrates Verteidigungsrede
Im Jahr 399 v. Chr. wurde Sokrates wegen Leugnung der staatlich anerkannten Götter und Verführung der Jugend vom Athener Rat zum Tod verurteilt. Zehn bis 20 Jahre nach dem weltberühmten Justizfall verfasste sein Schüler Platon, der bei dem Prozess zugegen war, die Apologie des Sokrates. Die Verteidigungsrede ist jedoch keine historisch korrekte Darstellung der Ereignisse, sondern vielmehr ein Entwurf von Platons philosophischem Lebensideal. Ihm zufolge ist es die Aufgabe des Philosophen, öffentlich anerkannte Weisheiten infrage zu stellen und die Mitmenschen zu einem tugendhaften Leben anzuleiten. Geld und Ansehen, Karriere und Ämter stehen laut Platon dem Glück im Weg. Bevor die Menschen sich mit politischen Angelegenheiten befassen, sollen sie sich zuerst um sich selbst, um ihre Seele kümmern. Wer nach diesen Grundsätzen lebt, das führt uns Platons Sokrates ebenso wortgewaltig wie eindringlich vor Augen, braucht selbst den Tod nicht zu fürchten. Mit ihrer zeitlosen Wahrheit und ihrer schlichten, beinahe alltäglichen Sprache zieht die Apologie des Sokrates den Leser in ihren Bann, heute ebenso wie vor 2400 Jahren.
Grandios spricht Bernd P. Winter die Verteidigungsrede des Sokrates. Er sitzt am Tisch, der „Angeklagte und Verurteilte“, und eine Fülle seiner überlegenen Weis- und Wahrheiten prasselt auf die Richter und Ratsherren ein. Seine Stimme, aber auch sein schauspielerisches Können gepaart voller Ironie, Spott und Witz. Im Untergrund aber spürt man auch Leid und Schmerz in seiner Stimme. Man ist auf der Seite Sokrates und fühlt geradezu die Beschämung der Ankläger.
Eintritt 15.- €
Karten für die Veranstaltung gibt es am Freitag, den 19. April 2024 ab 17.30 Uhr im Palais Bellevue oder im Vorverkauf unter der Mailadresse beciwi@t-online.de