Erotische Gedichte
Szenische Lesung
DUNKEL IM WEIDENGRUND. „Das älteste Thema der Menschheit steht im Mittelpunkt dieses lyrisch-erotischen Programms, neu arrangiert mit einer Auswahl von Bertolt Brechts Gedichten. Persönliches und Intimes, von dem wir in seinen dramatischen Arbeiten wenig hören – er hat es zu Papier gebracht, nur finden wir es in seinem Werk anderswo: in der Lyrik. „Er leistet sich also das Privatvergnügen, für seine Schwächen, zu denen die permanente Vielweiberei gehört, der nahezu manische Frauenkonsum, einen poetischen Ausdruck zu finden. Die Mädchen, mit denen er geschlafen, die er vielleicht sogar geliebt hat – er möchte sie so schnell wie möglich wieder vergessen. Was fürchtete der junge Mann – die Abhängigkeit etwa von einem anderen Menschen und damit den Verlust oder die Einschränkung der eigenen Freiheit? So war es wohl: Er fürchtete die Liebe“. (1)
„Der Vorwurf, den er oft hören musste, er habe Frauen nur benutzt.
Sicherlich nicht falsch, Frauen, die er liebte, hat er für seine Zwecke benutzt; und hat sich manchmal in Frauen, die er nur benutzen wollte, verliebt. Kann es aber nicht auch so gewesen sein, dass Brecht mehr noch als einzelne Individuen bis zum Ende seines Lebens die Liebe liebte? Sein kürzeste Lyrik widmete er seiner Geliebten Ruth Berlau mit dem Titel „Schwächen“: Du hattest keine. Ich hatte eine: Ich liebte. (1)
1 Ana Kugli und Michael Lexikon
2 Interview mit Sabine Kebir, geführt von David Salomon zu:
Mein Herz liegt neben der Schreibmaschine